Wenn bereits eine Wechselstrompumpe mit Druckschalter (z.B. Presscontrol) vorhanden ist, kann diese Anlage durch Einbau eines Membrandruckkessels zu einer Brauchwasserversorgungsanlage erweitert werden.

Der Membrandruckbehälter wird dabei zwischen Pumpe und Druckschalter installiert. Bei Abnahme von Kleinmengen steht sofort Wasser aus dem Behälter (Zwischenspeicher) zur Verfügung, ohne das die Pumpe sofort anspringen muss. Bei Pumpen mit Sanftanlauf erfolgt die Wasserversorgung ebenfalls zuerst aus dem Membrandruckbehälter und überbrückt so die Anlaufphase.  Die Größe des zu verwendenden Membrandruckkessels ist abhängig von der Pumpenleistung und bewegt sich in der Regel zwischen 18 und 80 l.

Eine Drehstrompumpe kann mittels eines Druckkessels und einem entsprechenden Druckschalters, ebenfalls zu einer Brauchwasserversorgungsanlage erweitert werden.

Mit einem Presscontrol Druckschalter können Wechselstrompumpen druckabhängig ein- und ausgeschaltet werden. Wenn eine Verbrauchsstelle geöffnet wird, realisiert der Presscontrol den Druckabfall im Leitungsnetz und schaltet die Pumpe ein. Das Ausschalten der Pumpe erfolgt strömungsmechanisch, wenn die Entnahmestelle wieder geschlossen wird. Sie erweitern somit Ihre Pumpe zu einer Beregnungsanlage, also zu einer Anlagein der die Pumpe längere Zeit am stück läuft. Der Einschaltdruck liegt bei 1,5 bar und ist nicht veränderbar. Der Ausschaltdruck ist abhängig von dem Druck, den die Pumpe bei geschlossenem Verbraucher aufbaut. Der Presscontrol schützt zudem Ihre Pumpe vor Trockenlauf, wenn eine Störung in der Saugleitung vorliegt.

Es gibt Presscontrol Druckschalter 230V für kleine Pumpen bis 1,5 kW mit einem Anschluss von 1“ und Druckschalter für größere Anlagen bis max. 2,2 kW (Mascontrol) mit einem Anschluss von 1 ¼“.

Die maximale Durchflussmenge bei einem Presscontrol beträgt 3,5m³/h.

Die maximale Durchflussmenge bei einem Mascontrol beträgt 8,0m³/h.

Wichtig: Die minimale Durchflussmenge darf 50 l/h  nicht unterschreiten. Daher ist ein Presscontrol/Mascontrol nicht für eine Tröpfchenbewässerung geeignet. Der von der Pumpe erzeugte Druck muss in der Regel mindestens 1 bar über dem Einschaltdruck des PCU liegen. Außerdem muß ein Presscontrol - konstruktionsbedingt - unbedingt senkrecht eingebaut werden; sonst ist das Funktionieren nicht möglich!

Bei der Auswahl des Presscontrol beachten Sie bitte die technischen Daten der Druckschalter und vergleichen diese mit den Leistungsparametern Ihrer Pumpe.

Als Brunnenpumpen bezeichnet man umgangssprachlich Unterwassermotorpumpen, also Pumpen, die unter den Wasserspiegel des Brunnens gehängt werden und das Wasser durch eine Steigleitung nach Übertage fördern.

Als Gartenpumpen werden zumeist ein- oder mehrstufige selbstansaugende Kreiselpumpen bezeichnet, die an der Erdoberfläche stehen und das Brunnenwasser bis zu einer Saughöhe von max. 8 m mittels einer Saugleitung nach oben fördern. Liegt der Wasserspiegel tiefer als 8 m, kommen in der Regel Unterwassermotorpumpen zum Einsatz.

Wird bei zu großen Brunnendurchmessern im Verhältnis zum Durchmesser des Pumpenmotors die erforderliche Strömungsgeschwindigkeit von 0,15 m/s nicht erreicht, ist ein Kühlmantel erforderlich. Dieser bewirkt eine Zwangsführung des Wassers um den Unterwassermotor herum. Somit wird die im Pumpenbetrieb erzeugte Wärme besser abgeführt und der Motor vor Überhitzung geschützt.

Ein Unterwassermotor, der über keinen eigenen Motorschutz verfügt, muss durch einen Motorschutzschalter der Trägheitsklasse 2 gegen Spannungsabfall, Phasenausfall, Überlast oder Überhitzung geschützt werden. Der Motor ist dann auch geschützt, wenn die Pumpe aus technologischen Gründen in die Filterstrecke gehängt werden muss. Der Motorschutzschalter schaltet die Pumpe bei einer Störung ab und verhindert so ein Durchbrennen der Motorwicklungen.

Die Unterwassermotorpumpe sollte über den Brunnenfilter gehängt werden. Nur so ist  gewährleistet, dass die Fließgeschwindigkeit des Brunnenwassers um den Motor herum die im Betrieb der Pumpe erzeugte Motorwärme abführen kann. Es sind die Einbauhinweise in der Bedienungsanleitung zu beachten. In Abhängigkeit vom Volumenstrom und dem Durchmesser des Brunnens variiert die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers um den Pumpenmotor herum. Sie sollte 0,15 m/s nicht unterschreiten. Je mehr Wasser bei einem bestimmter Brunnendurchmessergefördert wird, je höher ist dessen Strömungsgeschwindigkeit.

Ist der Unterschied zwischen Brunnendurchmesser und Motordurchmesser der Unterwasserpumpe zu groß oder der Volumenstrom so gering, dass die erforderliche Strömungsgeschwindigkeit nicht mehr erreicht wird, muss ein Kühlmantel verwendet oder der Brunnendurchmesser dem der Pumpe angepasst werden.

Die Strömungsgeschwindigkeit kann wie folgt berechnet werden: V = Qmin / 2826 x (Di² - dA²) m/s  Strömungsgeschwindigkeit V in m/s Förderstrom Q min in m³/h Durchmesser des Brunnens Di in m Durchmesser des Motors der Pumpe dA in m Bitte beachten Sie auch den Abschnitt Motorkühlung und Motorschutz.

Der Brunnenkopf stellt den oberen dichten Abschluss des Brunnens dar und wird hauptsächlich in Verbindung mit dem Einbau von Unterwassermotorpumpen eingesetzt. Bei flachen Brunnen mit kleinen Pumpen sind Brunnenköpfe zum Einstecken geeignet; bei tiefen Brunnen mit großen Durchmessern werden vorrangig Brunnenköpfe mit Stahlmuffe verwendet, um das Gewicht der Brunneneinbauten (Pumpe und Steigleitung) abzufangen.

In das Gewinde der Brunnenköpfe wird von unten die Steigleitung und nach oben hin die Druckleitung eingeschraubt. Eine Kabeldurchführung stellt den ordentlichen Durchgang des Unterwassermotorkabels der Pumpe nach Übertage dar. Für das Edelstahlhalteseil muss zum Durchfädeln durch den Kopf eventuell ein kleines Loch gebohrt werden.

Die Bodenkappe verschließt den Brunnen nach unten und verhindert das Eindringen von Verunreinigungen. Die Bodenkappe wird dann eingebaut, wenn die Brunnenrohre in ein vorher erstelltes Bohrloch eingebracht werden.

Wird durch den Brunnenausbau hindurch geschappt, muss dieser nach unten offen bleiben und kann erst im Nachhinein mit geeigneten Mitteln unten verschlossen werden.

Der Gewebefilter kommt zur Anwendung, wenn es bohrtechnisch nicht möglich ist, so groß zu bohren, dass eine Kiesschüttung um den Brunnenfilter herum eingebracht werden kann, und/oder wenn Feinsande angetroffen werden, die selbst durch die kleinste Schlitzweite des Brunnenfilters in den Brunnen eindringen würden.

Unsere Gewebefilter bestehen aus Filterrohren mit der Schlitzweite 3,0 mm, welche mit einer Filtertresse samt Schutzgaze ummantelt sind. Die Maschenweite der Filtertresse wird in µm angegeben und ergibt sich aus der Anzahl der Maschen/ Zoll. Je mehr Maschen/Zoll, umso feiner ist die Filtertresse.

Beispiele:

Filtertresse Nr. 20 entspricht 140 µm = Maschenweite 0,14 mm (sehr, sehr fein)

Filtertresse Nr. 15 entspricht 190 µm = Maschenweite 0,19 mm (sehr fein)

Filtertresse Nr. 12 entspricht 210 µm = Maschenweite 0,21 mm (fein)

Die Länge der Filterstrecke richtet sich nach der Wassermenge/Stunde, die Sie fördern möchten. Sie wird jedoch durch die Mächtigkeit der wasserführenden Erdschicht begrenzt. Die Ergiebigkeit des Wasserleiters vorausgesetzt und bei einer mittleren Eintrittsgeschwindigkeit des zu fördernden Wassers von 3cm/s ergibt sich die in der folgenden Grafik aufgeführte Filterdimensionierung:

Bild Keinesfalls sollte die Filterstrecke über die Wasser führende Schicht hinaus reichen, da hier im schlechtesten Fall Bodenluft angesaugt werden kann!

Um das Eindringen von Feinsandanteilen in den Brunnen zu verhindern, füllt man eine Kiesschüttung in einer Stärke von 5 bis 6 cm um den Brunnenfilter herum ein. Hierbei richtet sich die Korngröße des Filterkieses nach der Körnigkeit der wasserführenden Erdschicht. Die Schlitzweite eines Brunnenfilters sollte dabei kleiner sein als das feinste Korn des genutzten Filterkieses.

Beispiele:

Schlitzweite 0,2 oder 0,3 mm -> Filterkies Korngröße 0,7 bis 1,2 mm

Schlitzweite 0,5 oder 0,75 mm -> Filterkies Korngröße 1,0 bis 2,0 mm

Schlitzweite 1,0 oder 1,5 mm –> Filterkies Korngröße 2,0 bis 3,0 mm